Mit der Annahme des Verfassungsentwurfs hätte Chile die fortschrittlichste Verfassung der Welt gehabt. Frauenrechte, soziale Rechte, Teilhabe- und Mitwirkungsrechte der Bevölkerung sowie eine besondere Berücksichtigung indigener Rechte wären in einem Maße verfassungsrechtlich verankert worden, das ihresgleichen in der Welt gesucht hätte. Hätte.
Das eindeutige „Nein“ überraschte und schockte die progressiven Kräfte nicht nur in Chile. Bei einer Wahlbeteiligung von 85% lehnten 62% der Abstimmenden den Verfassungsentwurf ab. Wie konnte es dazu kommen? Dass die Desinformationskampagne der Rechten nicht allein für die Niederlage verantwortlich gemacht werden kann, ist inzwischen deutlich geworden. Dr. Eva Schöck-Quinteros analysiert in ihrem Vortrag die Gründe für das Scheitern und die aktuelle Entwicklung in Chile.
Mittwoch, 4. Januar 2023, 19.30 Uhr
Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, Bremen
Kleiner Saal, 1. OG, Eintritt frei