Was verstehen wir Frauen auch von Politik?
Aus den Akten auf die Bühne
Mit einer szenischen Lesung im Schwurgerichtssaal des Bremer Landgerichtes wollen Schauspieler und Historiker die Entnazifizierung von Frauen nach dem Krieg beleuchten. „Was verstehen wir Frauen auch von Politik?“ lautet der Titel des Stücks. Premiere ist am 19. September im Gerichtsgebäude an der Domsheide.
Im Schwurgerichtssaal des Landgerichts lief in Bremen im August 1947 das erste Verfahren nach dem Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus. An diesem Ort wollen Schauspieler und Wissenschaftler beispielsweise der Frage nachgehen, welche Rolle die Frauen im Nationalsozialismus hatten. Waren sie nur Befehlsempfängerinnen, unwissende Mitläuferinnen oder gar Opfer, wie viele Frauen behaupteten?
Das Stück ist Teil einer Reihe, die in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen entstand. Unter dem Motto „Aus den Akten auf die Bühne“ entwickelten und inszenierten Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft gemeinsam mit Schauspielern szenische Lesungen aus historischen Dokumenten an Originalschauplätzen. Ziel sei es, die Akten auf der Bühne „zum Sprechen zu bringen“, erläuterte Initiatorin und Historikerin Eva Schöck-Quinteros. Auf diese Weise sollen die Studenten und das Publikum erleben, wie lebendig und anschaulich historische Dokumente sein können.
Die nächste szenische Lesung „Was verstehen wir Frauen auch von Politik?“ findet am 21. September im Schwurgerichtssaal im Bremer Landgericht statt. Weitere Aufführungen gibt es am 22. September, am 4. Oktober und am 2., 15. und 22. November. Beginn: jeweils um 19:30 Uhr.