Spektakuläre Original-Dokumente ausgegraben
Erster Weltkrieg kommt auf die Bremer Bühne
Von BILJANA NELOSKA
Neustadt – Verletzte Soldaten werden mit Straßenbahnen durch die Stadt gefahren. Bremer Frauen sitzen zusammen, stricken warme Socken für die Frontkämpfer. Im Schauspielhaus Ostertor läuft das Stück „Die heilige Not“.
Vor 99 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus – und veränderte das Leben der Bremer dramatisch, auch ohne Trümmer auf den Straßen. Die Shakespeare Company bringt den harten Kriegsalltag in der Hansestadt jetzt aus den Akten auf die Bühne!
Monatelang haben sich dafür Studenten der Universität in Bremens dunkle Vergangenheit eingegraben. Aus dem Staatsarchiv förderten sie erstaunliche Originaldokumente zu Tage. Alte Fotos. Feldpostbriefe. Tagebücher und Reden. Die Profi-Schauspieler von der Shakespeare Company bringen sie im Theater zum Sprechen.
Projektleiterin Dr. Eva Schöck-Quinteros vom Institut für Geschichtswissenschaften: „Der Krieg drang überall ein. Nichts blieb, wie es war.“
Die szenischen Lesungen werden in der Sprache der Zeit vorgelesen. In einem rauen Ton, der in einem Gedicht von Julius Koch hörbar wird: „Eisen ist das Wort der Zeit. Deutschlands Kraft trägt eisernes Kleid.“
Die Zuschauer werden auch mehr über den „eisernen Roland“ erfahren, der im Juli 1915 feierlich eingeweiht wurde. Gegen eine Spende durften Bremer Eisennägel in die Figur schlagen, um ihre Soldaten zu unterstützen.
Unter der Regie von Peter Lüchinger beginnt die erste szenische Lesung am 8. April im Theater am Leibnizplatz. Infos unter www.shakespeare-company.com.
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